Nachdem die letzten drei Spiele mehr oder weniger souverän gewonnen wurden, empfing man am heutigen Samstagnachmittag, bei sommerlichen Temperaturen, den Tabellenfünften Blau-Gelb Wiesbaden. Leider war fast die komplette Abwehr aus dem erfolgreichen Spiel gegen Biebrich ausgefallen, so dass der Coach gehörig umstellen musste. Lauri war wieder dabei und besetzte die Position hinten links, Felix rückte nach hinten rechts und Lennart und Leonard versuchten sich beide erstmalig in der Innenverteidigung. Beide zwar bullig, aber doch gut einen Kopf kleiner als die etatmäßigen Innenverteidiger Berkan und Julian. Und auch nen Tick langsamer. Ob das man gut geht?
Erst mal ja. Bierstadt spielbestimmend und nach Zuckerpass von Mikias, der sich zur Grundlinie durchgetankt hatte, streichelt Leon die Kugel zum 1:0 ins Netz. Direkt im Anschluss die nächste Chance. Aber erneut Leon verzieht vom 16er, flach links vorbei. Dann der erste Bock der neu formierten Innenverteidigung, aber Louis kann in höchster Not klären. Und wieder im Gegenzug Leon von gaaaaaaaaaaaaanz weit rechts außen mit einem schönen Heber und es heißt 2:0. Wahnsinnstor! Acht Minuten waren da erst gespielt. Kurz darauf die nächste Chance, diesmal der andere Leon, Leon P. ganz frei vorm leeren Tor, vorbei, gibt’s das? Den macht er sonst mit verbundenen Augen …
Das Spiel wogte hin und her, auch weil beide Mannschaften nicht wirklich Zugriff aufs Mittelfeld erlangen konnten und so heißt es urplötzlich 1:2. Blau-Gelb in Überzahl auf Louis, der sensationell klärt, dann aber etwas zu behäbig ins Tor zurück trabt, zu spät, um den Nachschuss zu verhindern. Zuvor war aber ein Blau-Gelber gut 3 Meter im Abseits. Kann man schon mal sehen. Kurze Zeit später der Schiri leider schon wieder mit einer eigenwilligen Regelauslegung: Distanzschuss Blau-Gelb, der orangene Verteidiger dreht sich mit dem Rücken in den Ball, um ja nicht Hand zu spielen, bekommt das Spielgerät aber trotzdem noch irgendwie ans Schreiborgan. Kann man kein Handspiel pfeifen, normalerweise … Den Handelfmeter verwandeln die Gäste sicher zum Ausgleich. Bierstadt aber hat die richtige Antwort parat. Leon wirft den Körper rein, geht allein aufs Tor und legt die Kugel zum 3:2 Halbzeitstand in die linke Ecke.
Der FC34 kommt mit Zug aus der Pause und nachdem der generische Torwart Leon völlig unnötig nahe der Grundlinie von den Beinen holt, gibt es erneut Elfmeter. Der Gefoulte tritt selbst an und versenkt eiskalt. Und wenig später dann Leon zum Fünften. Brandon mit Traumpass in Uwe Bein-Manier in die Tiefe und Leon flach ins linke Eck. Das wars doch, oder? Zum Leidwesen der Zuschauer leider nicht, da die Bierstadter Abwehr mit zunehmender Spieldauer dann doch zu wackeln beginnt. Und so heißt es dann nach schnellen Bällen in die Spitze plötzlich 5:3, wenig später 5:4. Da zeigte sich dann doch, dass die Position in der Innenverteidigung einiges an Erfahrung erfordert. Gerade wenn das Timing mal nicht stimmt, brennt es ganz schnell lichterloh. Sollte das Spiel in den letzten 10 Minuten also etwa noch mal kippen? Es sollte nicht. Bierstadt befreite sich aus der brenzligen Situation und Mikias trifft in den Schlussminuten noch den Posten. So bleibt es beim verdienten 5:4.
Diese Mannschaft kann nicht wirklich etwas erschüttern. Abwehr neu formiert? Kein Problem. Dadurch kein Zugriff im Mittelfeld? Macht nix. Und auch wenn es mal nicht so läuft: Kein Gemecker, keine Schuldzuweisungen, reinhauen, füreinander rennen. Kämpferisch läuft es also. Kondition stimmt auch. Moral sowieso. Und auch im Angriff hat Leon aktuell seine Traumposition gefunden. Bleibt lediglich der Wehrmutstropfen, dass, wie auch schon in der ersten Hälfte gegen Biebrich, das Spielerische heute erneut auf der Strecke blieb. Aufgrund der Umstände sicher vertretbar. Für die dicken Brocken, die da noch kommen, muss der Ball aber deutlich besser laufen.
Bierstadt bleibt den beiden verlustpunktfreien Mannschaften als Dritter auf den Fersen und reist nächste Woche nach Nordenstadt.
Es spielten: Louis, Felix, Philipp N., Milkias (1 A), Brandon (1 A), Zane, Leonard, Leon P., Leon (5 T, 1 A), Lennart, Max, Dersim, Phillip, Phillip N.
Spielbericht: Holger Eichert